Veröffentlicht inPolitik

Putin-Minister ätzt gegen Selenskyj – „Jämmerlicher Kerl“

Putin-Minister Sergej Lawrow attackiert den ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Auch Berlin, Paris und London hat er auf dem Kieker.

© IMAGO / ZUMA Press

Wegen Putin: Merz droht die erste Regierungskrise

Wegen Putin: Merz droht die erste Regierungskrise

In Istanbul finden die Gespräche zum Ukraine-Krieg statt. Putins Außenminister Lawrow fordert, dem Ganzen eine Chance zu geben. Gleichzeitig kann er es nicht lassen, über den ukrainischen Präsidenten Selenskyj herzuziehen. Auch die Europäer bekommen ihr Fett weg.

++ Dazu interessant: Putin-Gefahr für Europa: „Der letzte Sommer, den wir noch in Frieden erleben“ ++

Putin-Minister poltert gegen Ukraine-Präsidenten

Der selbst nicht zu den Friedensverhandlungen in Istanbul angereiste russische Außenminister Sergej Lawrow befeuert das Treffen aus Moskau mit scharfen Kommentaren. So bezeichnete er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einem öffentlichen Auftritt in Moskau als „jämmerlichen Kerl“, weil dieser die Anwesenheit von Kremlchef Wladimir Putin bei den Verhandlungen gefordert hatte. Auch für Berlin, Paris und London hatte Lawrow böse Worte übrig.

Putin hatte selbst direkte Gespräche in Istanbul zwischen Russland und der Ukraine zur Beendigung des mehr als drei Jahre währenden Kriegs vorgeschlagen. Damit konterte er Forderungen Selenskyjs und mehrerer europäischer Staats- und Regierungschefs, darunter auch Bundeskanzler Friedrich Merz, nach einer Waffenruhe. 

Selbst nimmt Putin an den Gesprächen allerdings nicht teil, schickte stattdessen mit Wladimir Medinski einen Berater, der politisch eher zur zweiten Reihe in Moskau gehört. Diesen Gesprächen müsse man eine Chance geben, auch wenn es keine Erfolgsgarantie gebe, sagte nun Lawrow.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Twitter der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Lawrow macht Europa rhetorisch zur Zielscheibe

Dabei kritisierte er die Unterstützung der Europäer für Selenskyj als Kriegstreiberei. „Es gibt eine Menge Anzeichen dafür, dass weder Berlin noch Paris und Brüssel und schon gar nicht London überhaupt einen Frieden in der Ukraine wollen“, meinte der 75-Jährige.


Mehr News:


Die von den Europäern forcierten Initiativen für eine Sicherung des Friedens in der Ukraine etwa durch die Stationierung von Truppen lehnte Lawrow einmal mehr strikt ab. Dabei wiederholte er den aus Moskau bekannten Vorwurf, die russischsprachige Minderheit in der Ukraine werde unterdrückt und wertete dies als Nazismus. Indem Europa die Handlungen Kiews rechtfertige, trete es ebenfalls für den Nationalsozialismus ein, behauptete er. (mit dpa)

OSZAR »